Familien Eigner, Wolff, Lehmann, Gutmann in der Pfalz

 

Clara Eigner war verheiratet mit Samuel Strauss, die beiden wohnten und starben in München.

 

Sohn Ludwig Jacob Strauss, geboren in Mannheim, wohnhaft in München und Paris, wurde im Camp Tombebouc und im Camp de Savaud in Casseneuil (beide im Département Lot-et-Garonne) interniert und am 09.09.1942 mit dem 30. Konvoi von Drancy nach Auschwitz deportiert. 

 

Schwester Rosa Eigner, geb. 11.10.1879 in Mannheim, war verheiratet mit Wilhelm Diefenbronner aus Karlsruhe. Sie wurde am 22.10.1940 nach Gurs deportiert und im März 1941 nach Récébédou, wo sie am 11.08.1941 starb. 

 

http://mahnmal-neckarzimmern.de/gedenkbuch/diefenbronner.1398

 

Récébédou, Portet-sur-Garonne, Departement Haute-Garonne, Region Midi-Pyrénées

https://www.gedenkorte-europa.eu/content/list/374/

https://fr.wikipedia.org/wiki/Camp_du_Récébédou

 

Le Musée de la Mémoire de Portet-sur-Garonne est situé

dans le dernier baraquement du camp du Récébédou.

https://www.cheminsdememoire.gouv.fr/fr/camp-du-recebedou

 

 

Emil Eigner in New York und Kalifornien

 

Emil Eigner, Sohn von Max Eigner und Helena Wolff, wanderte bereits 1892 nach Amerika aus. Er reiste auf dem Schiff „Fürst Bismarck“ von Hamburg nach New York, wo er am 20.08.1892 ankam. Als letzten Wohnort hatte er Heidelberg in Baden, Deutschland angegeben, als Reiseziel New York City. Bereits am 11.03.1899 wurde er in Amerika eingebürgert, Zeuge William Reiss, Salesman, New York. 1905 und 1910 lebte Emil Eigner in Manhattan, New York bei seiner Tante Therese Wolff und deren Neffen Gustave Lehman. 1910 reiste er nochmals nach Europa, wozu er einen Reisepass benötigte. Daraus gehen sein Geburtsdatum und sein Geburtsort Mannheim hervor, wie auch die oben erwähnten Angaben zu seiner ersten Einreise und zur Einbürgerung, Zeuge Isaac Reiss, Greene Street, New York. 1918 wohnte er an der 981 Madison Avenue in New York City und arbeitete als Sales Manager in der Firma Chas Wolff & Co an der South Avenue in New York City. Als nächste Angehörige hatte er in der World War One Draft Registration Card seine Tante Therese Wolff in der 981 Madison Avenue in New York angegeben. Die Volkszählung von 1920 konnte ich noch nicht finden aber 1930 wohnte er in Manhattan bei Charles Stevens (Director, Publicity) und Helen Stevens, einer Theater-Schauspielerin. 1939 heiratete er in Kalifornien Lucie Connolly oder Connelly, geborene Chidester. Ihre Eltern hiessen David Chidester und Susan Brockerman, beide geboren in Pennsylvania. Lucie Chidester hat wohl 1910 in Manhattan, New York Frank F. Connelly geheiratet. Hier werden ihre Eltern David Chidester und Susanne Lambert genannt. 1940 wohnten Emil und Lucie Eigner im District 6 in San Diego, Kalifornien. 1942 existiert eine World War II Draft Registration Card, da wohnten sie immer noch an der 434 Nutmeg Street in San Diego, wie schon bei der Heirat.

 

 

Maximilian Eigner und Helene Wolff (Schwester von Judith Sophie Wolff)

 

Zeugnis der Heirat: Maximilian Eigner, Tapezierer, beheimatet zu Böchingen, Sohn des dasigen Schullehrers Moses Eigner und seiner verlebten Ehefrau Karolina Frank (… Mannheim) in Mannheim, einerseits und Helena Wolff, ohne Gewerbe, Tochter des hiesigen Handelsmannes Isaak Wolff und seiner verstorbenen Ehefrau Rosa Feistmann, andererseits, wurden dahier bürgerlich am 2. Dez. 1875 getraut, was hiermit bezeugt wird.

 

Familienbogen Mannheim: Max Eigner, Tapezierer zu Rockenhausen, den 15. Juni 1848 geboren, königlich bayerischer Unterthan, Bezirksamt Landau, 29. Oktober 1870. Dessen Frau Helena geb. Wolff zu Altdorf, am 15. September 1848 geboren, den 2. Dezember 1875 in Altdorf getraut. Emil dessen Sohn, geb. 10. Mai 1877, Rosa dessen Tochter, geb. 11. Oktober 1879.

 

Bei findagrave findet man dazu folgenden Eintrag: Max Eigner,

*26.07.1848 in Berkenhausen / Rockenhausen, +08.06.1918 in Mannheim

Helena (Lenchen) Wolff, *15.09.1848 in Altdorf, +14.03.1904 Mannheim

Beide ruhen auf dem Hauptfriedhof in Mannheim, Baden-Württemberg.

Kinder dieses Paares: Emil (*1877), Rosa (*1879) und Clara (*1885)

 

Jüdischer Friedhof Mannheim, Grabstein Max Eigner und Helena Wolff

https://www.marchivum.de/de/juedischer-friedhof/d1-b-02-03-eigner-max

https://www.marchivum.de/de/juedischer-friedhof/d1-b-02-03-eigner-helena

 

 

D 909 Nr. 47988. Mannheim. Über das Vermögen des Tapeziers Max Eigner in Mannheim wird heute Vormittag 10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter ist ernannt: Kaufmann Friedrich Bühler in Mannheim. Konkursforderungen sind bis am 31.10.1893 bei dem Gerichte anzumelden... Zugleich wird zur Beschlussfassung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in § 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf Dienstag, den 10.10.1893, Vormittags 9 Uhr, sowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Dienstag, den 14.11.1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem Grossherzogl. Amtsgericht, Abteilung II, Termin anberaumt...

Mannheim, 02.10.1893, Gerichtsschreiber des Grossherzoglichen Amtsgerichts Stalf.

 

Karlsruher Zeitung, Mittwoch, 04.10.1893, Seite 2

 

 

E 652 Nr. 56015. Mannheim. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tapeziers Max Eigner in Mannheim ist Termin zur Erklärung über den von dem Gemeinschuldner eingereichten Vergleichsvorschlag vor dem Grossherzoglichen Amtsgericht, Abteilung II, auf Dienstag, den 28.11.1893, Vormittags 8 1/2 Uhr, bestimmt. Mannheim den 11.11.1893

Gerichtsschreiber des Grossherzoglichen Amtsgerichts Stalf.

 

Karlsruher Zeitung, Dienstag, 14.11.1893, Seite 4

 

F 395 Nr. 64024. Mannheim. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Tapeziers Max Eigner in Mannheim ist Termin zur Abnahme der Schlussrechnung auf Samstag, den 30.12.1893, Vormittags 9 Uhr vor Grossherzoglichem Amtsgericht II hierselbst bestimmt. Mannheim, den 16.12.1893

Gerichtsschreiber des Grossherzoglichen Amtsgerichts Stalf.

 

Karlsruher Zeitung, Donnerstag 21.12.1893, Seite 3

 

F 822 Nr. 1759. Mannheim. Durch Beschluss Grossherzoglichen Amtsgerichts II hier vom heutigen wurde nach rechtskräftig bestätigtem Zwangsvergleich das über das Vermögen des Tapeziers Max Eigner in Mannheim eingeleitete Konkursverfahren wieder aufgehoben.

Mannheim 10.01.1894, Gerichtsschreiber des Grossherzoglichen Amtsgerichts Stalf.

 

Karlsruher Zeitung, Samstag, 13.01.1894, Seite 4

 

  

Jakob Eigner und Bertha Kahn / Jacob Kahn und Maria Weil

 

Jakob Eigner, Sohn von Moses Eigner und Carolina Frank, heiratete am 10.08.1874 in Speyer, Pfalz (damals Bayern), Bertha Kahn, Tochter von Jakob Kahn und Barbara / Babette Hirsch. Vermutlich ist der Vater identisch mit dem Jacob Kahn, geboren am 02.09.1819 in Muenchweiler, der am 20.05.1851 in Speyer die Maria Weil, geboren am 38.04.1819 in Otterstadt, geheiratet hat. Seine Eltern hiessen Martin Kahn und Barbara Felsenthal, ihre Eltern hiessen Isaac Weil und Judith Eppinger. Jacob Kahn und Maria Weil hatten vier Kinder, Johanna, Moritz, Ludwig und Emil Kahn, geboren 1852-1857. Johanna Kahn heiratete am 20.10.1881 in Speyer Benjamin Kleinberger, geboren in Odenbach, Kanton Lauterecken, Eltern: Josef Kleinberger und Katharina Weiler. Emil Kahn heiratete am 29.11.1894 in Kaiserslautern Eugenie Emilie Weiler, geboren in Kaiserslautern, Eltern: Markus Weiler und Maria Anna Nathan. Die beiden hatten mind. einen Sohn namens Martin Jakob Kahn, geboren in Kaiserslautern.

 

Deutschland, Geburten und Taufen, 1558-1898 / Deutschland Heiraten 1558-1929 bei familysearch.

 

 

Vater Moses Eigner, israelitischer Schullehrer

 

Der israelitische Schullehrer Moses Eigner von Gaugrehweiler absolvierte seine Ausbildung an einem Schullehrer-Seminar. Er erhielt im Jahr 1833 in den Elementargegenständen die Note gut, 1834 in der Mosaischem Glaubens- und Sittenlehre die Note gut und in der hebräischen Sprache die Note hinlänglich. Er wurde am 28.10.1837 zum Lehrer an der neu errichteten israelitischen Schule zu Rockenhausen, Landcommissariats Kirchheim, in provisorischer Eigenschaft ernannt. Am 20. Februar 1850 wurde er zum Lehrer an der israelitischen Schule zu Altdorf, Landcommissariats Landau, ernannt. Am 28. Januar 1853 wurde er zum Lehrer an der israelitischen Schule zu Böchingen, Landcommissariates Landau, ernannt.

 

Allgemeine Zeitung von und für Bayern, Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung 10.10.1834

Amts- und Intelligenzblatt des Königlich Bayerischen Rheinkreises 1837

Königlich bayerisches Amts- und Intelligenzblatt für die Pfalz, Speyer 1850

Königlich bayerisches Amts- und Intelligenzblatt für die Pfalz, Speyer, 1853

 

http://www.alemannia-judaica.de/boechingen_synagoge.htm

http://www.alemannia-judaica.de/rockenhausen_synagoge.htm

http://www.alemannia-judaica.de/gaugrehweiler_synagoge.htm

 

 

Sigismund Lehmann und Judith Sophie Wolff (Schwester von Helene Wolff)

 

Sigismund Lehmann heiratete am 05.01.1881 in Speyer, Pfalz, Bayern Judith Wolff. Sigismund wurde am 18.04.1856 in Gommersheim, Edenkoben geboren als Sohn von Marx Lehmann und Barbara Fitz. Judith Wolff wurde am 24.09.1856 in Altdorf, Edenkoben geboren als Tochter von Isaak Wolff und Rosa Feistmann.

In den Adressbüchern von Speyer taucht Marx Lehmann 1881, 1885 und 1890 in der Judengasse 11 auf, als Viehhändler oder Handelsmann. 1892 taucht noch seine Witwe auf, danach auch sie nicht mehr. Sigmund Lehmann taucht von 1881 bis 1904 ebenfalls als Viehhändler oder Handelsmann auf. 1881 an der kleinen Pfaffengasse 2, 1885 an der Flachsgasse 4, 1890 an der Brudergasse 6, ab 1892 bis 1904 an der Herdstrasse 37. Seine Witwe Sophie Lehmann taucht von 1905 bis 1914 an der Herdstrasse 37 auf, im nächsten Adressbuch von 1921/22 nicht mehr.

 

Sigismund und Judith/Sophie Lehmann hatten acht Kinder: Isidor, Karl, Julius, Bertha, Gustav, Rosa, Salome und Maximilian Israel. Alle acht Kinder wurden zwischen 1881 und 1890 in Speyer geboren.Gustav Lehmann lebte, wie weiter oben bereits erwähnt, in New York, wo er 1905 und 1910 bei  seiner Tante Therese Wolff wohnte, zusammen mit Emil Eigner. Leider verstarb Gustav Lehmann bereits am 31.01.1912 in Manhattan, New York und wurde am 02.02.1912 in New York bestattet. Laut Sterbeeintrag hiessen seine Eltern Siegmund Lehmann und Sophie W, beide geboren in Germany.

 

Isidore Lehmann emigrierte ebenfalls nach Amerika, die passende Passagierliste konnte ich jedoch noch nicht finden. 1918 hat er als Salesman bei der Cadillac Garment Company gearbeitet und erwähnt einen Onkel Max Wolf in New York City in seiner World War I Draft Registration Card.

Isidore Lehmann hat am 15.07.1919 in Mount Clemens, Michigan Ruth Loewenstein geheiratet, eine Tochter von Simon Loewenstein und Frederica Weilbrun/Weilburn. Diese Heirat ist wohl schon bald wieder annulliert worden, denn am 08.04.1920 heiratete derselbe Isidore Lehmann erneut. Seine Braut war die in Illinois geborene Clara Weiskopf, eine Tochter von Harry Weiskopf und Rose Freud/Freund. 1930 wohnten beide zusammen in Detroit, Wayne County, Michigan und hatten einen Sohn Robert. 1940 wohnte Isidore im Hotel Phoenix in Detroit und arbeitete als Salesman in einer Uniform Company.

 

Julius Karl Lehmann, geboren am 15.08.1883 in Speyer, lebte später in Frankfurt am Main, Neustadt an der Weinstrasse und Mannheim. Er wurde am 22.10.1940 nach Gurs, Frankreich deportiert und am 10.08.1942 weiter nach Auschwitz. Maximilian Lehmann, geboren am 10.10.1890 in Speyer, lebte später in Nürnberg, zuletzt an der Lindenaststrasse 26, und wurde am  29.11.1941 nach Riga-Jungfernhof deportiert. Seine Frau hiess Paula Schild, geboren am 24.07.1887 in Würzburg, Heirat am 19. Mai 1920 in Nürnberg und der Sohn Martin Lehmann, geboren am 22.08.1926 in Nürnberg. Beide wohnten an derselben Adresse in Nürnberg und wurden am selben Tag nach Riga deportiert wie Maximilian Lehmann. Paula Schild war die Tochter von Max Schild, geboren in Hoellrich, gestorben in Würzburg und Ernestine Pfeuffer. Letztere wurde wohl in Giebelstadt geboren als Tochter von Lippmann Pfeuffer und Regina Zucker.

 

Im Gegensatz zu ihren beiden Brüdern ist Salome Lehmann die Flucht aus Deutschland im Oktober 1938 gelungen. Damals reiste sie unter dem Namen Selma Lehmann von Rotterdam auf dem Schiff Nieuw Amsterdam nach New York. Bei familysearch findet man ihre Petition for Naturalization vom 17.08.1944 mit folgendem Inhalt: Sie wurde am 15.03.1889 in Speyer geboren und heiratete am 14.05.1914 in Mühlhausen Johannes Abrahamsson. Dieser wurde am 31.05.1884 in Danzig geboren und starb im Oktober 1939 in Berlin. Diese Ehe wurde wohl bereits im Jahr 1930 geschieden und Selma Lehmann wohnte zuletzt in Nürnberg, bevor sie nach Amerika emigrieren konnte.

 

In der Passagierliste hatte sie als Kontakt in Deutschland ihre Schwester B. Spanier, Saalbaustrasse 38, in Darmstadt angegeben und als Kontakt in Amerika ihre Cousine M. Pachner, 1824 Narragansett Pelham Avenue, New York. Gemeint ist damit wohl Marcella Pachner, geborene Wolff, die mit Gustav Pachner verheiratet war. Sein Vater, der Hutfabrikant Isaac Pachner, war in 2. Ehe mit Marcellas Mutter Adeline Wolff verheiratet, der Witwe von Charles Wolff in Paris.

 

Die Schwester Bertha Lehmann war mit Henri Spanier verheiratet. Dieser wurde in Oldendorf im Regierungsbezirk Minden in Westfalen geboren und ist am 23. Oktober 1914 in Frankreich gefallen. Zu diesem Zeitpunkt war der Kaufmann Henri Spanier an der Saalbaustrasse 38 in Darmstadt wohnhaft. Als Reservist diente er in der 1. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments 116. Sein Vater, der Kaufmann Moritz Spanier, war in Lübbecke, Westfalen wohnhaft und seine Mutter Flora Spanier, geborene Stein war in Bielefeld wohnhaft. Diese Informationen gehen aus dem Sterbeeintrag von Henri Spanier in Darmstadt hervor. Sterbenebenregister 1915/392, Sterbeeintrag Nr. 55 vom 13. Januar 1915

Seine Mutter Flora Stein Spanier, geboren am 3. April 1858 in Preussisch Oldendorf, als Tochter von Hermann Stein und Johanna Ehrlich, ist am 1. November 1919 in Mannheim gestorben und wurde auf dem Mannheimer Hauptfriedhof bestattet.

 

Lübbecke, 5. Jan. Der Herr Regierungs-Präsident hat den am 8. März 1880 in Pr. Oldendorf, Kreis Lübbecke, geborenen grossjährigen Söhnen der Ehefrau Fanny Spanier, geb. Stein, z. Zeit in Bielefeld: 1. dem Kommis Henri Stein, z. Zeit Soldat beim Infanterie-Regiment Nr. 136 in Dieuze; 2. dem Metzgergesellen Adolf Stein, z. Z. wohnhaft in Giessen, die Genehmigung zur Führung des Familiennamens "Spanier" erteilt. Mindener Zeitung vom 07.01.1902 bei https://zeitpunkt.nrw/

 

 

Konkursverfahren

Über den Nachlass des am 23. Oktober 1914 verstorbenen Kaufmanns Henri Spanier zu Darmstadt wird heute, am 2. Februar 1915, nachmittags 5 1/2 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet, da die Überschuldung des Nachlasses dargetan ist. Der Rechtsanwalt Carnier I. in Darmstadt wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 20. März 1915 bei dem Gerichte anzumelden. ... Darmstadt, 2. Februar 1915. Grossherzogliches Amtsgericht I. gez. Seibert.

 

Darmstädter Tagblatt vom 05.02.1915, Darmstädter Zeitung vom 05.02.1915 auf der Website:

Der Erste Weltkrieg im Spiegel hessischer Regionalzeitungen.

https://hwk1.hebis.de/hebis-darmstadt/periodical/pageview/3509145

 

 

Zwangsversteigerung

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Bielefeld, Güsenstrasse 19, belegene, im Grundbuche von Bielefeld, Band 12, Blatt 125, zur ZEit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Kaufmannsfrau Fanny, gt. Flora Spanier geb. Stein in Bielefeld eingetragene Grundstück Gemarkung Bielefled, Kartenblatt 1, Parzelle 329, Güsenstrasse, Hofraum, a) Wohnhaus mit Hofraum, Güsenstrasse 19, 89 qm gross, Nutzungswert 540 Mark, Gebäudesteuerrolle Nr. 3490, Grundsteuermutterrolle Nr. 673, am 6. Oktober 1914 vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht - an der Gerichsstelle - Gerichtsstrasse 4 - Zimmer Nr. 15 - versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 30. Juli 1914 in das Grundbuch eingetragen.

Bielefeld, den 7. August 1914. Königliches Amtsgericht.

 

Bielefelder Generalanzeiger vom Freitag, 14. August 1914 und 22.09.1914

Westfälische Zeitung vom 22.09.1914 bei https://zeitpunkt.nrw/

 

 

Zwangsversteigerung

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das in Bielefeld, Güsenstrasse 19, belegene, im Grundbuche von Bielefeld, Band 12, Blatt 125, zur ZEit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Kaufmannsfrau Fanny, gt. Flora Spanier geb. Stein in Bielefeld eingetragene Grundstück Gemarkung Bielefled, Kartenblatt 1, Parzelle 329, Güsenstrasse, Hofraum, a) Wohnhaus mit Hofraum, Güsenstrasse 19, 89 qm gross, Nutzungswert 540 Mark, Gebäudesteuerrolle Nr. 3490, Grundsteuermutterrolle Nr. 673, am 19. Oktober 1915 vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Gericht - an der Gerichsstelle - Gerichtsstrasse 4 - Zimmer Nr. 15 - versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 10. August 1915 in das Grundbuch eingetragen.

Bielefeld, den 17. August 1915. Königliches Amtsgericht.

 

Bielefelder Generalanzeiger vom Mittwoch 25.08.1915 und 05.10.1915

Westfälische Zeitung vom 25.08.1915 und 05.10.1915 bei https://zeitpunkt.nrw/

 

 

Auf dem jüdischen Friedhof an der Wormser Landstrasse in Speyer ruhen:

Lehmann Marx, *01.05.1826, +15.03.1891

Lehmann Sigismund, *18.04.1856, +17.12.1904

Lehmann Sophie, geb. Wolff, *24.09.1856, +20.06.1932

 

Speierer Adress-Kalender / Speierer Adressbuch 1881-1892

Adressbücher der Kreishauptstadt der Pfalz, Speyer am Rhein 1894-1902

Adressbücher für Speyer und Umgebung 1904-1914

Adressbücher der Kreishauptstadt Speyer am Rhein 1921-1926

 

Alle Adressbücher von Speyer am Rhein https://www.dilibri.de/nav/classification/910445

Alle Adressbücher von Städten in der Pfalz https://www.dilibri.de/dilibri/nav/classification/38937

 

Deutschland, Geburten und Taufen, 1558-1898 / Deutschland Heiraten 1558-1929 bei familysearch.

Volkszählungen (Censuslisten) 1905/1910 und Sterbeeintrag von New York bei familysearch.org

 

Heiratseinträge von Michigan 1919 und 1920, Volkszählungen von Michigan 1920, 1930 und 1940

sowie World War I und World War II Draft Registration Cards siehe ebenfalls bei familysearch.org

 

Geschichte der jüdischen Gemeinde und Synagoge von Speyer, Rheinland-Pfalz

http://www.alemannia-judaica.de/speyer_synagoge.htm

 

Gedenkbuch der Opfer der Judenverfolgung auf der Website des Bundesarchivs

http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de910411

 

Datenbank der Nürnberger Shoa-Opfer / List of Nuremberg's Victims of Shoah

https://www.jewishgen.org/yizkor/Nuremberg/Nuremberg.html

 

Heirat am 19. Mai 1920 in Nürnberg siehe bei familysearch.org und nuernberg.de

Bernhard Kolb: Die Juden in Nürnberg 1839-1945, Kapitel 4.7 Die Evakuierungen 1940-1943

 

Intention of Naturalization, Petition for Naturalization, im Original einsehbar bei familysearch.org

Passagierliste der Nieuw Amsterdam, Oktober 1938, im Original einsehbar bei familysearch.org

Volkszählungen / Censuseinträge zur Familie Pachner-Wolff in New York 1900-1940 ebendort.

 

Bielefelder Generalanzeiger vom 30.11.1914 und Westfälisch Lippische Volkszeitung, 01.12.1914

sowie Rahdener Wochenblatt vom 03.12.1914 bei https://zeitpunkt.nrw/ (Henri Spanier)

 

Darmstadt, Sterbenebenregister 1915 (392), Sterbeeintrag Nr. 55 vom 13. Januar 1915, Henri Spanier

https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsform/sn/pstr

 

Darmstädter Tagblatt, Samstag, den 16. Januar 1915, Nachrichten Standesamt Darmstadt I

https://hwk1.hebis.de/hebis-darmstadt/periodical/pageview/2771817

 

Darmstädter Tagblatt vom 05.02.1915 / Darmstädter Zeitung vom 05.02.1915

https://hwk1.hebis.de/hebis-darmstadt/periodical/pageview/3509145

 

Darmstädter Tagblatt, Samstag, den 4. März 1916, Löschung im Handelsregister

https://hwk1.hebis.de/hebis-darmstadt/periodical/pageview/2777390

 

Zwangsversteigerung: Fanny, gt. Flora Spanier geb. Stein in Bielefeld 

Bielefelder Generalanzeiger vom Freitag, 14. August 1914 und 22.09.1914

Westfälische Zeitung vom 22.09.1914 bei https://zeitpunkt.nrw/

 

 

Zwangsversteigerung: Fanny, gt. Flora Spanier geb. Stein in Bielefeld 

Bielefelder Generalanzeiger vom Mittwoch 25.08.1915 und 05.10.1915

Westfälische Zeitung vom 25.08.1915 und 05.10.1915 bei https://zeitpunkt.nrw/

 

Friedhofseintrag Flora Stein Spanier in Mannheim bei findagrave

https://www.findagrave.com/memorial/139525356/flora-spanier

 

 

Aron Lehmann und Bertha Gutmann / Schwestern Jette und Gitta Gutmann

 

Aron Lehmann, geboren am 06.02.1860 in Gommersheim, Rheinland-Pfalz als Sohn von Marx Lehmann und Barbara Fitz, heiratete Bertha Gutmann, geboren am 05.06.1866 in Braunsbach, Kreis Künzelsau, Baden-Württemberg als Tochter des Viehhändlers Wolf Gutmann und der Rosa Schlachter. Bertha hatte mind. zwei Schwestern, Jette Königsberger und Gitta Neumeyer. Aron und Bertha Lehmann hatten mind. zwei Kinder, Julius Lehmann (*03.10.1884) und Regina Lehmann (*17.09.1886).

 

Jette Königsberger, geb. Gutmann, geboren am 16.06.1869 in Braunsbach, Baden-Württemberg, heiratete Bernhardt Königsberger. Jette Königsberger wurde am 23.08.1942 von Stuttgart nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 25.12.1942 starb. Sie hatte drei Kinder, Rosa Richel Moritz, Gustav Gerson Königsberger und Hedwig Hindel Freimark, alle geboren in Weikersheim.

 

Gitta Neumeyer, geb. Gutmann, geboren am 08.06.1871 in Braunsbach, Baden-Württemberg,  heiratete am 24.12.1889 in Braunsbach den Kleiderfabrikanten Salomon Neumeyer. Dieser wurde am 08.09.1856 in Oberdorf, Kreis Neresheim geboren als Sohn von Alexander Neumeyer und Rosalie Badtmann. Gitta Neumeyer wurde am 11.06.1942 von München nach Theresienstadt deportiert, von wo sie am 19.09.1942 weiter nach Treblinka deportiert wurde. Ihr Mann wurde mit ihr nach Theresienstadt deportiert und starb dort bereits am 23.06.1942.

 

Deutschland, Geburten und Taufen, 1558-1898 und

Deutschland Heiraten 1558-1929 bei familysearch

 

Jüdische Gemeinde und Synagoge in Braunsbach

http://www.alemannia-judaica.de/braunsbach_synagoge.htm

 

Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden

http://www.muenchen.de/rathaus/gedenkbuch/gedenkbuch.html

 

Gedenkbuch Theresienstadt / Database of Victims

https://www.holocaust.cz/en/database-of-victims/

 

 

Max Wolff und Julie/Julia Gutmann in New York City

 

Max und Julie Wolff werden bei einigen Kindern / Enkeln der Familie Lehmann-Wolff als Kontakt bzw. Verwandte in den USA angegeben, die genaue Verbindung konnte ich jedoch noch nicht nachweisen.

Max und Julie Wolff, geborene Gutmann, wohnten von 1900 bis 1926 zusammen in Manhattan. Max Wolff starb im November 1926 in New York. Julie Wolff taucht 1930 und 1940 als Witwe auf und lebte immer noch in Manhattan. Die beiden hatten drei Kinder Irving, Helen (verheiratete Frenkel) und Laurence oder Lawrence.

 

Max Wolff war Präsident der Palace Ribbon Manufacturing Company mit Sitz an der Greene Street in New York. Das Produktions-Werk befand sich in Allentown im Lehigh County in Pennsylvania. 1899 wurde Max Wolff vor dem Werk in Allentown von seinem ehemaligen Vorarbeiter angeschossen. Er überlebte die beiden Schussverletzungen, der Schütze Maurice/Morris Zinderstein wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und befand sich 1900 im Lehigh County Prison in Allentown.

 

Julie Wolff war die Tochter von Abraham Gutman, der 1841 in Braunsbach, Württemberg, geboren worden war. Seine Eltern hiessen Lippmann Gutmann und Henriette Neumann oder Neumayer. Er heiratete am 25. Juli 1869 in Manhattan Paulina Stern, Tochter von David Stern und Jetti Erdmann.

 

Abraham und Pauline Gutman lebten 1870 in New York bei David und Mary Stern und deren Kindern Joseph, Henry und Sarah Stern. 1871 bis 1889 wurden die Kinder Julia, Theresa (oo Goodkind), Josephine (oo Albert Weiler) und Dewitt Laurence geboren. 1880 bis 1910 lebte diese Familie Gutman in Manhattan, New York. 1912 starb Abraham Gutman und 1921 folgte ihm seine Ehefrau Pauline.

 

Abraham Gutman hatte zwei Brüder, die ebenfalls in New York wohnten und alle zusammen betrieben die Firma Gutman Brothers. Maier Gutman und seine Frau Emma hatten vier Kinder: Abraham Lincoln, Miriam/Marion (oo Eugene S. Benjamin), Leonard E. Gutman und Carrie (oo Harry L. Wasserman).

 

Sanders Gutman heiratete am 23. Mai 1875 in Manhattan Pauline Bernstein, geboren in Mobile, Alabama als Tochter von Charles Bernstein und Harriette Schoenfeld. Die beiden hatten mind. drei Kinder: Leo B. Gutman, Arthur S. Gutman (oo Marie Trustine) und Monroe Gutman.

 

Auszug aus dem Gräberverzeichnis von Braunsberg

 

343 Gutmann Lippman, gestorben am 13. Juli 1863

344 Gutmann Hindel, dessen Frau, gestorben 6. Juli 1893

353 Gutmann Lippmann, gestorben am 19. Sept. 1886

354 Gutmann Fette/Jette, dessen Frau, gestorben 8. Juni 1881

355 Gutmann Regina, Frau des Wolf, gestorben 20. Okt. 1881

 

 

Volkszählungen 1870-1920 von New York zu Abraham und Pauline Gutman bei familysearch

Volkszählungen 1900-1940 von New York zu Max und Julie Wolff (Gutman) bei familysearch

 

Volkszählungen 1880-1910 von New York zu Mayer und Emma Gutman bei familysearch

Volkszählungen 1880-1910 von New York zu Sanders und Pauline Gutman bei familysearch

 

Heiratseinträge, Sterbeeinträge und Passport Applications sind ebenfalls bei familysearch einsehbar.

 

The New York Times, Thursday, January 19, 1899 (bezüglich Max Wolff)

New York Daily Tribune, Friday, January 20, 1899 (bezüglich Max Wolff)

The Morning Telegraph, Friday, January 20, 1899 (bezüglich Max Wolff)

 

Cold Spring Recorder, Cold Spring, Putnam County, New York, Friday Evening, January 20, 1899

The Gilboa Monitor, Gilboa, Schoharie County, New York, Thursday, January 26, 1899

The Post Standard, Syracuse, New York, Monday Morning, January 8, 1900

 

Signatur J 386 Bü 102, Braunsbach, Gräberverzeichnis 1751-1938

Jüdische Standesbücher Online, Hauptstaatsarchiv Stuttgart

https://www.landesarchiv-bw.de/web/49483

 

Zum Tod von Hindel (Henriette) Gutmann in Braunsbach

http://www.alemannia-judaica.de/braunsbach_synagoge.htm